Das andere Korfu - Die Entwicklung des Tourismus auf Korfu - Korfu Urlaub & Reisetipps - Andis Korfu Page

Insel Korfu | Andis Korfu Page
Title
Direkt zum Seiteninhalt

Das andere Korfu - Die Entwicklung des Tourismus auf Korfu

Wir besuchen die Insel Korfu seit 1988 und beobachten die Entwicklungen des Tourismus in den letzten Jahren recht intensiv. Tiefgreifende Erkenntnisse bitten wir hier nicht zu erwarten. Man macht sich halt so seine Gedanken. Keineswegs soll pauschalierend behauptet werden, dass früher alles besser war, aber manche Tendenz stimmt doch etwas wehmütig. Die folgenden Beispiele sind ganz persönliche Erfahrungen und Ansichten. Es kann natürlich völlig andere Meinungen und Sichtweisen geben:

Beispiel 1:
Ein Ausflug nach Sidari an die Sandsteinküste gehörte in früheren Jahren für uns zum Pflichtprogramm eines Korfu-Urlaubs. Die touristischen Angebote wurden in den letzten Jahren bis direkt an die Küste heran gebaut. Ungeachtet der Tatsache, dass die Erosion in den Wintermonaten dafür sorgt, dass die Steilküste mehr und mehr abbricht. So macht man wunderbare Landschaft nach und nach kaputt. Einen Tagesausflug an die Sandsteinküste empfehlen wir nach wie vor, aber wenn möglich, sollte man dies am frühen Vormittag tun, um den Strömen der Urlaubsgäste (meist britischer Herkunft) etwas aus dem Weg zu gehen.

Beispiel 2:
Eine Tour Richtung Agios Stefanos (Nord), Afionas und Agios Georgios Pagon gestaltete sich im Jahre 1989 zu einem kleinen Abenteuer. Es waren schon einige Stunden einzurechnen, um auf den Schotterpisten und ohne Wegweiser dorthin zu finden. Nun ist auch diese Gegend touristisch voll erschlossen und gut zu erreichen. Touristikveranstalter haben dort in den letzten Jahren zahlreiche Unterkünfte gebaut und werden sicherlich noch weitere folgen lassen. Die Gegend ist zwar heute noch landschaftlich sehr schön und für einen ruhigen Urlaub empfehlenswert, aber wie lange noch?

Beispiel 3:
Ein Besuch im Bergdorf Alt Perithia war bis vor einigen Jahren nicht ganz so einfach. Das Auto musste man kurz hinter Loutses abstellen und dann ging es per Pedes weiter. Eine unvergleichlich schöne Bergwelt, die man erleben konnte, war die Belohnung. Seltene Pflanzen an den Wegrändern und gelegentlich eine griechische Landschildkröte waren zu bewundern. Heute führt eine asphaltierte Straße bis kurz vor den Ort, so dass Ausflugsbusse und Jeeptouren auch ohne Schwierigkeiten dorthin gelangen können. Die herrliche Vegetation am Wegrand wird diesen Urlaubern allerdings verborgen bleiben.

Fazit:
Um Missverständnisse zu vermeiden: Natürlich hat jeder Urlauber das Recht, sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, aber sollten die Verantwortlichen nicht auch daran denken, dass interessierte Urlauber hierfür in Kauf nehmen, auf einer weniger ausgebauten Straße dorthin zu gelangen. Ich denke da nur an die vielen Schneisen, die man für den Straßenbau auf dem Weg zum Pantokrator in die Landschaft gerissen hat. Hingekommen ist früher auch jeder, der das wollte. Allerdings etwas beschwerlicher, aber gerade an diese Erlebnisse denke ich gerne zurück. Die zunehmende massentouristische Erschließung auch der abgelegensten Teile der Insel gibt uns doch zu denken.

Wir sind uns durchaus bewusst, dass man nicht in Nostalgie schwelgen sollte. Die Entwicklung in den letzten Jahren macht uns aber doch nachdenklich. Jeder möchte sich vom Kuchen Tourismus ein möglichst großes Stück abschneiden. Leider gelegentlich um jeden Preis. Da werden schon mal Vorgaben umgangen, um ein Bauvorhaben auch nahe eines Naturschutzgebietes zu verwirklichen. Immer mehr Luxus Hotels werden gebaut und der Trend geht klar zum All-Inclusive-Urlaubsangebot. Wer außer dem Anbieter selbst verdient daran? Macht man nicht langsam aber sicher die touristische Infrastruktur rund um die AI-Hotels kaputt? Klar...damit sind auch Arbeitsplätze verbunden, denn ein neues Hotel braucht ja auch Personal, aber wiegt es die Nachteile auf? Wir vermögen es nicht zu bewerten......

Bleibt zu hoffen, dass der korfiotische Tourismus nicht planlos weiterläuft, sondern man sich zwischen den einzelnen Trägern (Region, Provinz, Stadt u. Gemeinden) einig wird, wie man Korfu auf den Touristikbörsen vertritt und wohin die Entwicklung gehen soll. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich Korfu in 10 Jahren präsentieren wird - WIR LIEBEN DIESE INSEL!
Zurück zum Seiteninhalt